Verlässt man die Straßenbahn am Durlacher Tor, betritt man den Berhardusplatz von der U-Bahn Station aus, rollt man mit dem Fahrrad aus der Oststadt kommend Richtung Markt oder besucht den Gottesdienst in St. Bernhard, so kommt man nicht umhin den farbigen Kubus, der den Platz weit hin sichtbar akzentuiert zu bemerken. Durch die einheitliche Farbgestaltung wirkt der Körper abstrakt. Beim Näherkommen lädt das großzügige Vordach zum Entschleunigen, Erforschen und Verweilen ein. Inmitten einer Baumgruppe empfängt der Kiosk Gäste aus allen Richtungen. Willkommen „unter Dach & Fach“.

Was (mehr) kann ein Kiosk sein? Wie kön- nen seine tradierten Aufgaben als Versor- ger, Treffpunkt und soziale Infrastruktur im 21. Jahrhundert und im Zuge einer inklusiven und nachhaltigen Architektur, Antworten auf aktuelle und zukünftige Bedürfnisse bieten? Welche Verantwortung kann ein Stadtmöbel übernehmen, das Wind und Wetter trotzt, dem das Privileg zu Teil wird, öffentliche Plätze zu prägen und den urbanen Charakter mit zu definieren? „Unter Dach & Fach“ versteht sich als Konzept zwischen Platzhirsch und sicherem Hafen, der einlädt den städtischen Raum zu adaptieren und seiner urbanen Verantwortung gerecht wird. So besteht die äußere Hülle des Kiosks aus 100 Holzboxen, die nur darauf warten Jederman genutzt zu werden. Als handlicher Stadtbaustein kann man mit ihnen Raum schaffen und besetzen, somit den den Stadtraum adaptieren. Sie sind so gefertigt, dass sie auf verschiedenste Arten kombiniert werden können.